Die Filmbranche ist "absolut reaktionär, rassistisch und patriarchalisch".
Mit diesen Worten ist die Schauspielerin Adèle Haenel aus dem Filmgeschäft offiziell ausgestiegen. Nun vorrangig in ausgewählten Theaterstücken zu sehen, bleibt sie aber eine der führenden Persönlichkeiten der #MeToo-Bewegung in Frankreich. Kino und Film sind ihr dabei nicht egal: "Wegzugehen bedeutet zu kämpfen, indem ich diese Branche verlasse, möchte ich an einer anderen Welt, einem anderen Kino teilhaben". Um ihren Aktivismus und ihre Rollen zu feiern, zeigen wir im November eine Auswahl von Haenels Vielseitigkeit. Ob als Neben- oder Hauptdarstellerin, Haenel ist die Verkörperung einer starken, selbstbewussten und sensiblen Persönlichkeit. Sie führt uns in Soloauftritten durch Krimis, solidarisiert sich mit Aktivist:innen, geht in Flammen auf oder lässt sich auf zwielichtige Skurrilitäten ein.
UNERHÖRT! Musikfilmfestival Hamburg
2024 findet das UNERHÖRT! Musikfilmfestival Hamburg wieder im Kino-freundlichen November statt und ist am Samstag, dem 9.11., auch wieder im B-Movie zu Gast, mit drei Vorführungen rund ums Thema "Musik auf Film" - und einer Abschlussparty!
Samstag, 02.11. |
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Sonntag, 03.11. |
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Donnerstag, 07.11. |
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Samstag, 09.11. |
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Sonntag, 10.11. |
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Dienstag, 12.11. |
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Donnerstag, 14.11. |
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Samstag, 16.11. |
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Sonntag, 17.11. |
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Donnerstag, 21.11. |
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Samstag, 23.11. |
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Sonntag, 24.11. |
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Dienstag, 26.11. |
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Donnerstag, 28.11. |
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Samstag, 30.11. |
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Regie: Elfi Mikesch
Darsteller*innen: Eva Mattes, Ekhart Hahn, Mona Mur
Am brandenburgischen Militärstandort Wünsdorf wurden der Erste und der Zweite Weltkrieg geplant. Nach dem Kalten Krieg verließ die russische Armee das Gelände. Der Stadtplaner Ekhart Hahn engagiert sich für die nachhaltige Transformation dieses Ortes. Während der Dreharbeiten greift Russland die Ukraine an. Sowohl das ehemalige Militärgelände als auch der Film erhalten dadurch eine neue Bedeutung. Wie funktioniert Transformation? Muss die Redensart "Kriege hat es immer gegeben, wird es immer geben" bleiben, oder können wir ihre zerstörerische Perspektive aufgeben, um das Kollabieren des Planeten zu verhindern?
Am 2.11. ist Elfi Mikesch zu Gast!
Samstag, 02. November, 20:00 Uhr | |
Sonntag, 03. November, 20:00 Uhr | |
Donnerstag, 07. November, 20:00 Uhr |
AT/BE, 2020, 107 Min., OV, digital
Regie: Evi Romen
Darsteller*innen: Thomas Prenn, Noah Saavedra, Josef Mohamed
Evi Romers Film spielt überwiegend in einem Südtiroler Alpendorf und der Kleinstadt in seinem Tal. Auch hier gibt es queere Personen und Sex zwischen Männern. Die ersten verpönt, das zweite geleugnet. Mario (Thomas Prenn) ist leidenschaftlicher Tänzer, wofür es im Dorf keine berufliche Zukunft gibt. Verlassen möchte er das Dorf aber nicht. Marios Jugendfreund Lenz (Noah Saavedra) hat in Wien Schauspiel studiert und nimmt Mario mit zu einem Auslandsstudium in Rom. Doch bereits am ersten gemeinsamen Abend in Rom passiert die Katastrophe, als Mario und Lenz eine Schwulenbar besuchen, die Ziel eines islamistischen Terroranschlags wird. Lenz wird erschossen, Mario kehrt als Überlebender ins Dorf zurück. Dort begegnen ihm die Menschen aber nicht mit Anteilnahme, sondern mit Unverständnis und Missgunst. Schließlich schwebt die Frage im Raum: Warum hat es Lenz getroffen - und nicht Mario? Im Tal findet er schließlich Aufnahme - ausgerechnet bei einer Gruppe junger missionierender Moslems.
Der Film behandelt eine Vielzahl an Themen rund um Heimat und Identität, die er mit Feingefühl bearbeitet, ohne in die Falle zu tappen, eine zu simple Antwort auf seine komplexen Fragestellungen zu geben.
Samstag, 02. November, 22:00 Uhr |
Regie: Brandon Spivey
Über die Geschichte von CRASS, britische Anarcho-Punks der ersten Stunde, und ihren Song "Reality Asylum": Dessen Veröffentlichung auf dem Debütalbum der Band zensierte 1978 das Presswerk, und der Film erzählt nach, wie die Künstler das in radikaler Selbstorganisation verarbeitet haben - Zeitreise ins Großbritannien der 70er und 80er Jahre und Bilanz über politischen und ästhetischen Widerstand, der in einer ratlosen Gegenwart so nötig ist wie eh und je.
mit Gästen
https://www.unerhoert-filmfest.de/
Samstag, 09. November, 17:00 Uhr |
Regie: kuratiert v. Joseph Pattisall/Joe Gross/Jeff Krulik
ACHTUNG: Die Vorstellung am Samstag ist AUSVERKAUFT, deshalb gibt es einen Zusatztermin am Sonntag um 15 Uhr!
Fan-Film über Fugazi: Selbstorganisierer, Straight Edger, linke Aktivisten der Post-Punk-Szene aus Washington, D.C., die zum letzten Mal 2002 live aufgetreten sind. Dieser Film ist eine kluge Zusammenstellung von Konzertaufnahmen, die ausschließlich von den Fans der Band gemacht worden sind und die das Mitreißende dieser Ereignisse einfangen, garniert mit Interviews, in denen wieder nur diese Fans zu Wort kommen und ihr Verhältnis zur Band und zu diesen Aufnahmen beschreiben. Ein Film in völligem Einklang mit den Grundüberzeugungen derjenigen Musiker, die diese Leidenschaften ausgelöst haben.
Kommt in Scharen, denn die Verleiher des Films stellen 30 Prozent der Einnahmen einer linken Initiative aus Hamburg zur Verfügung!
https://www.unerhoert-filmfest.de/
Samstag, 09. November, 19:00 Uhr | |
Sonntag, 10. November, 15:00 Uhr |
120 Min.
2 mal 45 Minuten SCOPITONES-Performance von DJ Toni Scopi aka Bernd Brehmer vom Werkstattkino München. SCOPITONES waren 16mm-Filme, die ab den 1960er Jahren auf speziellen Jukeboxes in Bars und Cafés liefen. Heute sind das Kuriosa aus der Frühgeschichte des Musikvideos, launig analog präsentiert: ein Abend wie gemacht für das B-Movie - und kaum zu glauben: eine Hamburg-Premiere!
Davor: Preisverleihung Unerhört! 2024
Anschließend UNERHÖRT! 24-Abschlussparty mit DJ Set, strictly vinyl, 45ers only!
https://www.unerhoert-filmfest.de/
Samstag, 09. November, 21:00 Uhr |
BRD/CH, 1988, 80 Min., OV, DCP
Regie: Erwin Leiser
Ein eindringlicher Dokumentarfilm, der seltene historische Aufnahmen des Novemberpogroms 1938 mit Schilderungen von Zeitzeug:innen verbindet. Erwin Leiser, der den Terror der Nationalsozialisten überleben konnte, agiert hier bewusst vor und hinter der Kamera. Eine in Vergessenheit geratene filmische Auseinandersetzung mit den Verbrechen Nazi-Deutschlands und Dank des Arsenal - Institut für Film und Videokunst e.V. nun digital restauriert.
https://films.arsenal-berlin.de/Detail/works/461
Sonntag, 10. November, 18:00 Uhr |
DE/CH, 2023, 82 Min., OmU, DCP
Regie: Pawel Siczek
Diplomatie ist Andrei Sannikovs Leben. Als Spitzendiplomat rüstete der Belarusse nach Ende der Sowjetunion eines der weltweit gefährlichsten Atomwaffenarsenale ab - ohne am Anfang zu wissen, wie viele Sprengköpfe sich überhaupt im Land befinden. Nach der Wahl Lukaschenkos geht Sannikov in die Opposition. Nachdem er 2010 bei der Wahl gegen Lukaschenko antritt, muss er das Land verlassen. Fortan kämpft er aus dem polnischen Exil um die Demokratie in seinem Heimatland. Ein Blick in die Geschichte und Gegenwart von Belarus, der nie die Hoffnung auf eine bessere Zukunft verliert.
Bar und Salon ab 18.30 Uhr geöffnet. Eintritt frei, Spenden willkommen.
Näheres unter
Dienstag, 12. November, 20:00 Uhr |
Regie: Jean-Pierre & Luc Dardenne
Darsteller*innen: Adèle Haenel, Olivier Bonnaud
Eine Ärztin führt selbstständig Ermittlungen durch, nachdem sie sich für den Tod einer jungen Frau in Teilverantwortung sieht. Haenel trägt den Film, der zwischen Krimi und Sozialdrama changiert, mit ihrer größtenteils Soloperformance auf höchster Spannung.
Donnerstag, 14. November, 20:00 Uhr | |
Samstag, 23. November, 20:00 Uhr |
Regie: Céline Sciamma
Darsteller*innen: Adèle Haenel, Noémie Merlant
Im späten 18. Jahrhundert soll eine Malerin das Porträt einer Adeligen anfertigen. Dabei entstehen zwischen den beiden Frauen fragile und flüchtige Momente der Offenheit und Freiheit. Céline Sciammas atemberaubendes Liebesdrama ist ein feministisches Meisterwerk, das mit konventionellen Blickhierarchien bricht und ein nicht zu bändigendes Feuer legt.
Samstag, 16. November, 20:00 Uhr | |
Samstag, 23. November, 22:00 Uhr | |
Donnerstag, 28. November, 20:00 Uhr |
Regie: Quentin Dupieux
Darsteller*innen: Jean Dujardin, Adèle Haenel
In Quentin Dupieux' skurriler Komödie über die narzisstische Natur der Menschen und die Faszination des Filmemachens spielt eigentlich eine Hirschlederjacke die Hauptrolle. Daneben brillieren Haenel und Dujardin auch in den absurdesten Situationen mit perfekt getimten Dialogen und trockenem Humor.
Samstag, 16. November, 22:00 Uhr | |
Donnerstag, 21. November, 20:00 Uhr | |
Samstag, 30. November, 20:00 Uhr |
FR, 2017, 143 Min., OmU/OmeU, DCP
Regie: Robin Campillo
Darsteller*innen: Nahuel Pe?rez Biscayart, Arnaud Valois, Adèle Haenel, Antoine Reinartz
Die Aktivist:innen von "Act Up" machten Anfang der 1990er Jahre in Frankreich mit spektakulären Aktionen auf die Gefahr von AIDS und die prekäre Situation und Diskriminierung der Opfer aufmerksam. Haenel beweist, dass sie auch in einem großen Ensemble mit vielen energiegeladenen und emotionalen Szenen locker und wirkungsvoll mitspielt.
Sonntag, 17. November, 18:00 Uhr | |
Samstag, 30. November, 22:00 Uhr |
Kinotreff für Kinder gehörloser Eltern und gehörlose Kinder.
Gezeigt werden visuell verständliche Filme für 3 bis 6-Jährige,
Eintritt frei
präsentiert von SprachSignal und
Samstag, 23. November, 15:30 Uhr |
Regie: Chris Nash
Darsteller*innen: Ry Barrett, Andrea Pavlovic, Cameron Love
Ein Horrorphänomen, das auf dem diesjährigen Sundance Festival vorgestellt und sofort als kleiner Kult im Slasher-Genre gefeiert wurde. Die typische Shooter-Sichtweise erlaubt es den Zuschauer:innen, den aus dem Jenseits auferstandenen Killer, den eigentlichen Protagonisten des Films, quasi aus der Ich-Perspektive zu folgen. Dadurch wird das Publikum mit seiner Geschichte und seinen Traumata konfrontiert.
Samstag, 23. November, 23:59 Uhr |
Regie: Andreas Karmers
3 Teile, Gesamtlänge 350 Min.
Der Film porträtiert die Hamburger Altstadt und die darin liegenden historischen Hamburger Gängeviertel. Der Jahrhunderte alte Kern Hamburgs galt an der Schwelle des 20. Jahrhunderts als einer der größten Slums Europas und wurde zwischen 1880 bis 1939 flächensaniert. Regisseur Andreas Karmers hat historisches und aktuelles Material zusammengetragen und mittels kluger Montage zu einer der spannendsten Dokumentationen über hamburgische Geschichte und Stadtplanung verdichtet.
Wir zeigen alle drei Teile mit gemütlichen S(ch)nackpausen und Filmgespräch.
zu Gast ist Andreas Karmers
13:00 Uhr Teil 1 / 15:15 Uhr Teil 2, anschließend Buffettpause / 18:30 Uhr Teil 3
Teil 1 (85 Min.)
13:00 Uhr
1. Kapitel - Vorhang auf ? 35 Min.
2. Kapitel ? Halbstarke, Radikale, Verbrecher, Spitzel, Huren,
Gottesfürchtige, Antisemiten, Schöngeister, Gelichter aller Art ? 50 Min.
Teil 2 (127 Min.)
15:15 Uhr
3. Kapitel ? Experten, Expertisen ? 60 Min.
4. Kapitel - Mutter, Onkel, Großvater, Ich ? 67 Min.
Teil 3 (138 Min.)
18:30 Uhr
5. Kapitel ? Revolte, Revolution ? 33 Min.
6. Kapitel ? Moderne, links-rechts ? 60 Min.
7. Kapitel ? Vorhang fällt ? 45 Min.
Sonntag, 24. November, 13:00 Uhr | |
Sonntag, 24. November, 15:15 Uhr | |
Sonntag, 24. November, 18:30 Uhr |
US, 2006, 90 Min., OV, digital
Regie: Laura Poitras
2005 verbringt Laura Poitras acht Monate im von den USA besetzten Iraq und hält den dortigen Alltag fest - einen Alltag, der auf demokratische Wahlen zuläuft, die von privaten Sicherheitsunternehmen, westlichen Journalist:innen und UN-Offiziellen begleitet und angeleitet werden. Mittendrin: Dr. Riyadh, Arzt, sechsfacher Vater und sunnitischer Kandidat. In seinem Wartezimmer in Bhagdad sieht er jeden Tag das Leid, das Besetzung und Terror anrichten, und steht der US-Präsenz kritisch gegenüber. Doch er möchte den Sunniten in seinem Bezirk eine Stimme geben und wird so zum Spielball US-amerikanischer Bestrebungen zur sogenannten "Demokratisierung" des Nahen Ostens.
Bar und Salon ab 18.30 Uhr geöffnet. Eintritt frei, Spenden willkommen.
Näheres unter
Dienstag, 26. November, 20:00 Uhr |